- Markus
Der richtige Fischbesatz durch Erhebung der gefangenen Fische
Landauf, landab stellt sich die Frage nach dem richtigen Fischbesatz. Egal ob in Bayern, Baden-Württemberg oder Nrw, der Fischbesatz ist jedes Jahr immer wieder Thema und bedarf einer besonderen Betrachtung.
Wir alle kennen die vielen Diskussionen zum Thema Fischbesatz in unseren Angelvereinen. "Wir fangen so schlecht, früher waren die Fische größer und überhaupt, früher haben wir besser gefangen." Oder: "Wir sollten mal Zander besetzen, denn Zander sollte man auch bei uns fangen können".
Aus diesem Grund erreichen uns immer wieder Fragen zum richtigen Fischbesatz, wieviel, wann, etc. Eine Thematik für sich, die sicherlich individuell zu beantworten ist, beispielsweise abhängig vom Gewässer selbst und der darin vorkommenden Fischpopulationen. ABER: Alles sicherlich berechtigte Forderungen und Aussagen, dennoch sollte der Fischbesatz hiervon nicht dominiert werden.
Vorab: Auch wir können die Fragen zum richtigen Fischbesatz nicht pauschal beantworten, möchten aber speziell auf die Erstellung der Fangstatistik durch das Führen des Fangbuchs eingehen, da darin sicherlich ein wichtiger Indikator für den richtigen Besatz zu erkennen ist. Und: Im Nachgang erzählen wir wieso.
Fischbesatz anhand der Fangstatistik richtig berechnen und planen.
Wie bereits erwähnt, möchten wir uns in diesem Beitrag auf das Thema Fangstatistik konzentrieren, da man hierbei - vorausgesetzt man interpretiert die Daten richtig - erste Maßnahmen für einen nachhaltigen Fischbesatz ableiten kann.
Die Basis für einen nachhaltigen Fischbesatz und für die Beantwortung der Frage, wann und wieviel besetzt werden soll ist sicherlich das Fangbuch. Mancherorts ein leidiges Thema, denn in die Karten schauen lassen will sich häufig niemand so richtig. Im nachfolgenden wollen wir aber zeigen, dass das Fangbuch eine wichtige Grundlage ist, um den Besatz richtig planen zu können. ABER: Das alleinige führen bringt uns noch nicht zum Ziel.
Auf der Suche danach, welche Daten im Fangbuch erfasst werden sollten, liest man die unterschiedlichsten Dinge. Die gängigsten Daten sind sicherlich die Fanzgeit bzw. das Datum, die Fischart, die Größe, das Gewicht, männlich/weiblich und der Fangort. Aber auch die Erfassung geschonter Fische, egal ob durch Schonzeit oder Schonmaß sollte erfasst werden. Aus wissenschaftlicher Sicht ist auch die Zeiteinheit am Gewässer ein wichtiger Indikator, denn mithilfe der verbrachten Zeit am Gewässer kann man analysieren, wie viele Fische pro Zeiteinheit gefangen werden, was das Bild an im Gewässer vorkommenden Fische verbessert.
Womit wir schon bei der Auswertung der Daten sind, die über das Fangbuch dem Gewässerwart übermittelt werden.
Die richtige Interpretation der Fangdaten ist für die Ableitung der Hegemaßnahmen, bzw. Besatzmaßnahmen von großer Bedeutung. Häufige Fehler die einem in der Praxis begegnen liegen meistens an der Verdichtung der Daten der zusammengetragenen Vereinsstatistik: Beispiele sind hierfür:
Das einfache führen einer Strichliste einer gefangenen Fischart
Die Nicht-Übertragung des Fangdatums
Die Nicht-Erfassung der Dauer am Gewässer auf den Zielfisch
Die Nicht-Übertragung der Größe und des Gewichts
Die Nicht-Erfassung der zurückgesetzten Fische
etc.
All dies führt dazu, dass spannende und wichtige Daten verloren gehen und die Besatzmaßnahmen eben so gemacht werden wie bisher, im Zweifel möglicherweise nicht ganz nachhaltig.
Denn was sagen uns die Daten, wenn man möglichst viele davon in Zusammenhang bringt?
Beispielsweise, dass - vorausgesetzt ist die Einhaltung der Schonfrist zwischen Besatz und Anfischen - fangfähiger Besatz gleich zu Jahresbeginn gefangen wurde und möglicherweise alles andere als nachhaltig ist.
Oder aber auch, dass ein ausgewogenes Verhältnis bei Betrachtung der Größen im Gewässer nicht vorliegt.
Beispielsweise aber auch, dass die Nichterfassung von geschützten Jungfischen vermuten lässt, dass Jungfische erst gar nicht oder unzureichend vorhanden sind.
Liegen die meisten Fische beispielsweise deutlich unter dem durchschnittlichen Korpulenzfaktor, kann man auch hier vermuten, dass etwas im Gewässer nicht stimmt.
Setzt man beispielsweise auch den gefangenen Zielfisch nicht ins Verhältnis zur Zeit am Gewässer, verzerrt das womöglich ebenfalls das Bild vom Gewässer.
Verliert man also entweder gleich zu Beginn der Erhebung oder bei der Verdichtung der Daten wichtige Informationen, ist der richtige Fischbesatz womöglich gleichzusetzen mit dem Glück beim Angeln. Entweder man hat das richtige Händchen und die richtigen äußerlichen Faktoren oder man hat es eben nicht.
Kommen wir noch zum letzten Punkt. Die Auswertung der Fangdaten am Jahresende.
Auch wenn man alle nötigen Daten korrekt erfasst und in den richtigen Zusammenhang bringt, wird in den meisten Fällen das Fangbuch zum Jahresende dem Gewässerwart übergeben. Dabei verstreicht viel Zeit vom Beginn der Saison bis zur Auswertung der Daten. Etwaiger fundierter Fischbesatz im Herbst ist so allenfalls auf Vorjahreswerten möglich. Dennoch kann der Herbstfischbesatz ein geeignetes Mittel für nachhaltigen Fischbesatz sein, weshalb man darauf achten sollte, Fangdaten schon unterjährig zu erhalten. Auch kann man beispielsweise Fischkrankheiten durch die unterjährige Erfassung und Analyse der Daten frühzeitig erkennen, sofern man weiß auf was man achten muss.
Unser Fazit ist: Der richtige Fischbesatz hängt sicherlich von vielen Faktoren ab, die man nicht in der Hand hat, die Sachen die man aber beeinflussen kann, sollte man aber nicht dem Zufall überlassen. Für uns zählt daher die Devise, um so mehr man erfasst, desto besser die Auswertungsmöglichkeiten für den Gewässerwart und die Ableitung von Besatzmaßnahmen. Und umso früher und aktueller die Daten sind, desto schneller kann man auch reagieren. Viel Spaß und ein glückliches Händchen beim Fischbesatz
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